Stress-Therapie Kiel – Psychosomatische Erkenntnistherapie (PSET)
Achtsamkeit und Erkenntnis als Weg zur Stressbewältigung
Chronische Anspannung, Schlafstörungen oder psychosomatische Beschwerden sind oft Ausdruck innerer Widersprüche – zwischen dem, was wir brauchen, und dem, was unser Körper registriert. In dieser Praxis kommt ein methodischer Ansatz zum Einsatz, der aus langjähriger Praxiserfahrung entstanden ist. Er basiert auf Achtsamkeit, Kontemplation und systemischer Perspektive: der Psychosomatischen Erkenntnistherapie (PSET).



Was ist PSET?
PSET ist ein in dieser Praxis entwickeltes therapeutisches Vorgehen für psychosomatisch geprägte, chronische Beschwerden, das aus verschiedenen Ansätzen zur geistigen Entlastung des Körpers entstanden ist. Es verbindet kontemplative Einsicht, Achtsamkeit und systemische Betrachtung, um innere Widersprüche zwischen Bedürfnis, Denken und Körperreaktion zu lösen.
Herkunft und Entwicklung
Ursprünglich entstand PSET als kontemplative Technik, den Wahrheitsgehalt der Skandhas (Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewusstsein) zu prüfen. Über die Jahre wurde sie in meiner Praxis zu einem strukturierten Therapiesystem weiterentwickelt – mit abgesetzten Phasen, Markierungszielen und Transfer in den Alltag.
Für wen ist PSET geeignet?
Für Menschen mit anhaltender Anspannung, Schlafstörungen, Schmerzen, Verdauungsbeschwerden, Erschöpfung oder stressassoziierten Symptomen – besonders, wenn frühere Erfahrungen, Beziehungsmuster oder Ego-Dynamiken (Selbstüberhöhung / Selbstverleugnung) eine Rolle spielen. Auch Themen wie die Angst vor dem Alleinsein oder das Gefühl, ohne äußere Bestätigung nicht vollständig zu sein, können Ausdruck solcher inneren Widersprüche sein.^
Weitere Informationen zu psychosomatischen Zusammenhängen finden Sie auf meiner Seite zur Psychosomatik. Da Stress auch das Mikrobiom und die Darmflora beeinflussen kann, könnten Sie möglicherweise auch auf der Seite Naturheilkunde, weitere interessante Informationen finden.
Wirkprinzip in einem Satz
PSET macht den Widerspruch sichtbar, der entsteht, wenn der Körper in Schutz geht, während der Geist einem Bedürfnis folgt – wird die fehlende Bedrohung erkannt, löst sich der Schutzreflex, das vegetative Nervensystem beruhigt sich, und heilsame Geisteszustände werden erfahrbar.
Ablauf der Therapie
- Anamnese und Zielklärung: Beschwerden, Verlauf, Auslöser, Ressourcen
- Kartierung des Widerspruchs: Bedürfnis, Gedanke, Gefühl, Körperreaktion
- Kontemplative Prüfung (Skandha-Arbeit): Was ist unmittelbar wahr? Was Geschichte, Bewertung, Erinnerung?
- Achtsamkeitsgeleitete Exposition an der „Lücke“: Wahrnehmen anstelle von Reagieren
- Integration: Stabilisierung heilsamer Geisteszustände; Alltagstransfer (Schlaf, Grenzen, Verhalten)
- Evaluation: Subjektive Besserung, Tonus, Schlafqualität, Handlungsfreiheit
Methodenbausteine
- • Kontemplation und Einsichtsmeditation (Skandhas als Prüfrahmen)
- • Achtsamkeitsbasierte Arbeit am Punkt vor der Reaktion („Bewertungs-Lücke“)
- • Ego-Dynamiken erkennen (Selbstüberhöhung/Selbstverleugnung) und regulieren
- • Körpernahe Co-Regulation: Atmung, Haltung, Gehtempo, Stimme
- • Systemische Perspektive: Beziehungsmuster, Grenzen, Autonomie
- • Wenn körperliche Beschwerden wie Verdauungsstörungen oder Erschöpfung im Vordergrund stehen – auch im Hinblick auf die enge Verbindung zwischen Darm und Gehirn – kann eine mikrobiologische Kur sinnvoll sein.
Wirkmarker und Ziele
- • Mehr Ruhe im vegetativen Nervensystem (Atmung, Muskeltonus, Schlaf)
- • Klarere Selbst- und Fremdwahrnehmung, weniger Projektion
- • Größere Handlungsfreiheit statt Vermeidung und Kontrolle
- • Sinn- und Verbundenheitserleben ohne Überforderung
Grenzen und Sicherheit
PSET ersetzt keine ärztliche Diagnostik. Akute Krisen, schwere psychotische Zustände oder ungeklärte organische Prozesse erfordern eine ärztliche/psychiatrische Mitbehandlung. PSET kann hier begleitend wirken.
FAQ (Auszug)
- • Ist PSET Meditation? PSET nutzt Kontemplation: Es ist ein strukturiertes, therapeutisches Vorgehen mit Zielmarkern.
- • Muss ich an „Ego“ oder Spiritualität glauben? Nein. Ich arbeite phänomenologisch: mit dem, was Sie hier und jetzt erleben.
- • Wie oft finden Sitzungen statt? Üblich ist ein Rhythmus von 1–2 Wochen zu Beginn, später größere Abstände mit Übungsphasen.
Weitere psychotherapeutische Ansätze sowie ein Fallbeispiel zur PSET finden Sie auf der Psychotherapie-Seite in Kiel. Hier geht’s wieder zurück.